Montag, 29. August 2011

Kreischen, wie wenn ein Zug bremst

Am Donnerstag Nachmittag kam ich in Berlin Hauptbahnhof an. Während ich den Bahnsteig entlang zum Ausgang ging, kreischten Zugbremsen und das wollte gar nicht mehr aufhören, obwohl da gar kein Zug hielt. Ausserdem klang das Kreischen wie von einer Violine gespielt. Immer noch kreischte es. Ich überlegte, ob ich akustische Halluzinationen hatte. Immer noch kreischte es ununterbrochen. So lange kann kein Zug bremsen. Dann war Ruhe. Als ich beim Bäcker Brezeln kaufte, ging die ohrenbetäubende Kreischerei von neuem los. Die Bäckersfrau machte ein schmerzverzerrtes Gesicht, wie wenn der Zahnarzt immer fester und fester auf den Nerv drücckt. Da sah ich, daß das Kreischen von einem Musikstand im Untergeschoss kam, wo eine Violinistin ein modernes Stück aufführte. Die Bäckersfrau meinte, daß sie das noch 2 Stunden aushalten muss :-(. Es handelt sich um diese Veranstaltung:

http://www.ohrenstrand.net/index.php/kalender/termine/231

So viel zu den Veruchen der neuen E-Musik volkstümlich zu werden *GG*.


Sonntag, 21. August 2011

Sonntagsruhe, ungeheure Rumpelfässer und Donnergrollen

Gerade hatte ich mich am Sonntagmorgen ein bischen festgelesen, schon wackelt das Haus, daß man keinen klaren Gedanken fassen kann, weil ein Trommel- und Fanfarenzug an der Kreuzung stehenbleibt. Da kommt mir natürlich Sebastian Virdungs "Musica getutscht und außgezogen" aus dem Jahr 1511 in den Sinn. Der witterte in den damals neu aufkommenden Pauken (ungeheure Rumpelfesser) Teufelswerk, das nur für Unruhe bei den alten und kranken Menschen bewirkt und die Leute in den Klöstern beim Lesen, Studieren und Beten stört. Folglich musste es ja so kommen: Flugs verdunkelte sich der Himmel, der Donner grollte, sodaß die Rumpler im Regen weiterziehen mussten.

Hier der Virdungs amüsanter Text eingesprochen von Olaf Casalich (Ougenweide).



Hier noch die hinreissende Version von Tourdion, die Ougenweide live letzten Sonntag in Saarbrücken spielte. Was der Schlagzeuger im Hintergrund so alles trommelt, versuche ich schon die ganze Zeit nachzuvollziehen. Aber es ist so sagenhaft komplex, daß ich nicht dahinterkomme. Der Trommler im roten Hemd ist eben jener Olaf Casalich, mittlerweile auch schon über 60 Jahre.

Donnerstag, 18. August 2011

Mehr Brutto vom Brutto

Fakt ist, wenn man in meiner Studentenzeit einen Aushilfsjob z.B. im Lager hatte, konnte man als Student davon leben und so 30 bis 50% des monatlichen Nettoverdienstes ansparen. Heute kommt man bei einem Bruttolohn von 8 Euro pro Stunde gerade mal über die Runden und befindet sich knapp oberhalb von HartzIV.

Eine Hauptursache sind Zeitarbeitsfirmen, die pro Arbeitstunde 14 bis 18 Euro einkassieren, aber nur 8 Euro an den Arbeitnehmer wertergeben. Das muss sich ändern und die Vermittelungsgebühren von Zeitarbeitsfirmen müssen wie bei Wohnungsmaklern beschränkt werden, damit arbeitende Menschen wieder in Würde leben können.

Ausserdem wird so die Binnenachfrage gestärkt. Robert Reich sieht es ganz klar: Eine starke Ökonomie braucht eine starke Mittelklasse und nicht nur Sklaven die auf HartzIV-Niveau schuften!



Und Warren Buffet, einer der reichsten Männer der Welt, fordert schon Steuererhöhungen für Reiche.

Montag, 1. August 2011

Blaue Gemüse, blaues Obst?

Gestern ist es mir beim Anblick einer Salatschüssel aufgefallen: Es gibt gelbe, grüne und rote Gemüse, aber keine so richtig tinten-, kornblumen- oder himmelblaue naturgewachsenen Lebensmittel. Rotkohl und Pflaumen sind ja ziemlich rotstichig bis violett und die Auverginen sind ganz violett. Wie das blos kommt, daß es keine richtig tiefblauen Gemüse oder Obstsorten gibt?

P.S.: So künstlich blaugefärbtes Zeug finde ich wie Sue auch gar nicht appetitlich :D!