Donnerstag, 22. Dezember 2011

Unfrohe bis traurige Erstklässler

Nachdem mir die Bahn eine Schnupper-Bahncard für die erste Klasse geschenkt hat und die Züge vor Weihnachten immer brechend voll sind, habe ich mir eine Bahnfahrt erster Klasse nach Berlin gegönnt. Was mir auch schon früher aufgefallen ist, wenn ich mal durch die erste Klasse gegangen bin: kein Passagier hier mach einen zufriedenen Eindruck, alle haben unfrohe bis traurige Gesichter. Fröhlich ist schon gar keiner. Da werden Zeitungen verschenkt und Bestellungen aus dem Restaurant geliefert, aber glücklich werden die Leute hier irgendwie nicht damit.
Egal, nicht mein Problem. Ich freu mich an dem breiten Einzelsessel mit mega viel Beinfreiheit. Und auch der Internetempfang ist hier besser als in der 2. Klasse.

Dienstag, 29. November 2011

Da flog die Laterne in die Luft

Nein, beim novemberlichen Laternelaufen wird jetzt noch nicht geböllert wie zu Sylvester, obwohl das sicher irgendwann noch mal Mode wird. Denn nur beschauliche Laternen herumzutragen und zu singen wird den "Kids" sicher bald zu langweilig.

Vielmehr beobachtete ich kürzlich beim Joggen auf einer Parklichtung eine Gruppe mit Laternen. Das war hübsch anzusehen. Doch plötzlich erhob sich eine grosse helle Laterne aus der Gruppe und stieg rasch in die Höhe. Kindergeheul erhob sich, das mormalerweise nur stattfindet, wenn die Laterne ungewollt abfackelt. Aber das war wohl nur ein Heissluftballon, der da in die Luft flog. Immer höher und höher stieg er und war noch minutenlang wie ein Stern am Himmel zu sehen, bis er hinterm Häuserhorizont verschwand.

Übrigens ist mir beim Laternelaufen im Kindergarten die Laterne abgefackelt. Als ich meinen Vater fragte, ob er das wieder reparieren könnte, meinte er. daß die Laterne unwiederbringlich dahin ist. Das war das erste Mal, daß ich bemerkte, daß ein Papa eben doch nicht alles kann *GG*.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Kleine Tyrannen sind auch zur Einsicht fähig

Durch Batgirls Buchtipp

http://batgirl-kreativsein.blogspot.com/2011/10/die-klugscheisserin.html

ist mir die folgende Sache wieder eingefallen, die sich vor ein paar Wochen zutrug.

Im Supermarkt randalierte ein kleiner Junge (etwa 4 jahre alt) an der Hand seiner Mutter. Der wollte einfach alles kaufen was er sah und die Mutter hat ihn vergeblich auf eine Banane im Auto vertröstet. Der Kleine hatte eine regelrechte Psychose, schrie permanent in voller Laautstärke und keifte in den höchsten Tönen.

Als ich an der Kasse stand kam es wie es kommen musste: die Frau mit Heulboje stellte sich hinter mich und ich konnte das Gezeter aus nächster Nähe anhören. Na super! Mir ging es gewaltig auf den Keks.

Bis ich zu dem Kleinen sagte: Also Du bist ja unglaublich böse zu Deiner Mutter. Deine Mutter tut mir leid, so wie Du Dich benimmst. Schlagartig war der Kerl still. Die Mutter konnte es erst nicht fassen und bedankte sich dann bei mir. Und nach einer Minute bedankte sie sich nochmal, weil das Kerlchen immer noch am Nachgrübeln und mucksmäuschenstill war. Zum dritten Mal bedankte sie sich, nachdem ich meine Einkäufe verpackt hatte und den Supermarkt verliess.

Montag, 17. Oktober 2011

Wir sind die 99%!

Die ganzen letzten Jahre habe ich euch gelangweilt mit Posts zur Finanzkrise. Und der Höhepunkt dieser Krise ist noch lange nicht erreicht.

Warum wir die Krise haben, ist aus meiner Sicht ganz einfach zu erklären.

1. Zentralbanken insbesondere die der USA haben eine lockere Geldpolitik für Privilegierte (Banken) betrieben und damit Spekulationsblasen angeheizt. Billig geborgtes Geld wurde leichtsinnig und massiv fehlinvestiert, sodaß es jetzt nicht zurückbezahlt werden kann.

2. Demokratisch gewählte Regierungen haben in unvernünftigem Maße Schulden aufgenommen und stehen jetzt vor dem Bankrott.

3. Die Bevölkerung hat all dies geschehen lassen ohne sich zu wehren.

An Punkt 3 können wir alle arbeiten und das verbessern. Wenn Politiker jetzt falsche Entscheidungen treffen, kostet das euch die Ausbildung und die Zukunft eurer Kinder. Darum schaut den Politikern genau auf die Finger und lasst nicht alles mit euch machen.




Dienstag, 20. September 2011

Krosse Luft mit Mohn

Kürzlich war ich in einer Konditorei und hab mir ein riesiges Mohnbrötchen gekauft. Beim Reinbeissen knusperte es wunderbar und verströmte einen herrlichen frische Brötchen Duft. Nur im Mund hatte ich eigentlich nichts. Die meiste Substanz kam wohl vom Mohn und es war wohl nur so viel aufgeblasener und gebackener Teig dabei, daß es auch Backwarenaroma verströmte.Das Brötchen war wohl eher als Träger für das Backwarenaroma konzipiert und nicht als Ernährungssmittel. Brötchen konnte man das echt nicht mehr nennen. Aber als kalorieenarme Leckerei für zwischendurch war es eigentlich prima :D!

Montag, 29. August 2011

Kreischen, wie wenn ein Zug bremst

Am Donnerstag Nachmittag kam ich in Berlin Hauptbahnhof an. Während ich den Bahnsteig entlang zum Ausgang ging, kreischten Zugbremsen und das wollte gar nicht mehr aufhören, obwohl da gar kein Zug hielt. Ausserdem klang das Kreischen wie von einer Violine gespielt. Immer noch kreischte es. Ich überlegte, ob ich akustische Halluzinationen hatte. Immer noch kreischte es ununterbrochen. So lange kann kein Zug bremsen. Dann war Ruhe. Als ich beim Bäcker Brezeln kaufte, ging die ohrenbetäubende Kreischerei von neuem los. Die Bäckersfrau machte ein schmerzverzerrtes Gesicht, wie wenn der Zahnarzt immer fester und fester auf den Nerv drücckt. Da sah ich, daß das Kreischen von einem Musikstand im Untergeschoss kam, wo eine Violinistin ein modernes Stück aufführte. Die Bäckersfrau meinte, daß sie das noch 2 Stunden aushalten muss :-(. Es handelt sich um diese Veranstaltung:

http://www.ohrenstrand.net/index.php/kalender/termine/231

So viel zu den Veruchen der neuen E-Musik volkstümlich zu werden *GG*.


Sonntag, 21. August 2011

Sonntagsruhe, ungeheure Rumpelfässer und Donnergrollen

Gerade hatte ich mich am Sonntagmorgen ein bischen festgelesen, schon wackelt das Haus, daß man keinen klaren Gedanken fassen kann, weil ein Trommel- und Fanfarenzug an der Kreuzung stehenbleibt. Da kommt mir natürlich Sebastian Virdungs "Musica getutscht und außgezogen" aus dem Jahr 1511 in den Sinn. Der witterte in den damals neu aufkommenden Pauken (ungeheure Rumpelfesser) Teufelswerk, das nur für Unruhe bei den alten und kranken Menschen bewirkt und die Leute in den Klöstern beim Lesen, Studieren und Beten stört. Folglich musste es ja so kommen: Flugs verdunkelte sich der Himmel, der Donner grollte, sodaß die Rumpler im Regen weiterziehen mussten.

Hier der Virdungs amüsanter Text eingesprochen von Olaf Casalich (Ougenweide).



Hier noch die hinreissende Version von Tourdion, die Ougenweide live letzten Sonntag in Saarbrücken spielte. Was der Schlagzeuger im Hintergrund so alles trommelt, versuche ich schon die ganze Zeit nachzuvollziehen. Aber es ist so sagenhaft komplex, daß ich nicht dahinterkomme. Der Trommler im roten Hemd ist eben jener Olaf Casalich, mittlerweile auch schon über 60 Jahre.

Donnerstag, 18. August 2011

Mehr Brutto vom Brutto

Fakt ist, wenn man in meiner Studentenzeit einen Aushilfsjob z.B. im Lager hatte, konnte man als Student davon leben und so 30 bis 50% des monatlichen Nettoverdienstes ansparen. Heute kommt man bei einem Bruttolohn von 8 Euro pro Stunde gerade mal über die Runden und befindet sich knapp oberhalb von HartzIV.

Eine Hauptursache sind Zeitarbeitsfirmen, die pro Arbeitstunde 14 bis 18 Euro einkassieren, aber nur 8 Euro an den Arbeitnehmer wertergeben. Das muss sich ändern und die Vermittelungsgebühren von Zeitarbeitsfirmen müssen wie bei Wohnungsmaklern beschränkt werden, damit arbeitende Menschen wieder in Würde leben können.

Ausserdem wird so die Binnenachfrage gestärkt. Robert Reich sieht es ganz klar: Eine starke Ökonomie braucht eine starke Mittelklasse und nicht nur Sklaven die auf HartzIV-Niveau schuften!



Und Warren Buffet, einer der reichsten Männer der Welt, fordert schon Steuererhöhungen für Reiche.

Montag, 1. August 2011

Blaue Gemüse, blaues Obst?

Gestern ist es mir beim Anblick einer Salatschüssel aufgefallen: Es gibt gelbe, grüne und rote Gemüse, aber keine so richtig tinten-, kornblumen- oder himmelblaue naturgewachsenen Lebensmittel. Rotkohl und Pflaumen sind ja ziemlich rotstichig bis violett und die Auverginen sind ganz violett. Wie das blos kommt, daß es keine richtig tiefblauen Gemüse oder Obstsorten gibt?

P.S.: So künstlich blaugefärbtes Zeug finde ich wie Sue auch gar nicht appetitlich :D!

Dienstag, 12. Juli 2011

Ein Date mit der Realität

Martin Blessing, der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, hat es vornehmer ein "Rendezvous mit der Realität" genannt: An einer griechischen Staatspleite führt kein Weg vorbei. Der Chefvolkswirt der Allianz hat heute dasselbe gefordert. Und ich habe das schon vor 3 Wochen gesagt *GG wichtigtuerisch mit dem Zeigefinger fuchtel*.

Die Rettungsversuche der Europäer sind fehlgeschlagen, mit Abermilliarden die Griechen vor der Pleite zu bewahren und eine Ausbreitung der Krise auf andere Länder wie Portugal, Italien und Spanien zu verhindern. Denn trotz Stützung ist Portugal Pleite und Italien ist stark pleitegefährdet.

Ergo: Der Markt hält die Stützungsmassnahmen seit Monaten für unglaubwürdig. Also Schluss damit!

Die Milliarden sollte man lieber einsetzen, um den Schaden bei den Banken zu begrenzen und den volkswirtschaftlichen Kollaps in Europa zu vermeiden. Natürlich lauern da enorme Potentiale an finanziellen Massenvernichtungs-Waffen, die durch eine Staatspleite gezündet werden. Siehe Meldung aus dem gelben U-Boot vom 27-03-2007:

http://meerfantasie.livejournal.com/8763.html

Aber dieses Date mit der Realität wird m.E. ein heilsamer Schock werden und den Finanzsektor wieder auf ein volkswirtschaftlich erträgliches Mass zurechtstutzen.

Dienstag, 5. Juli 2011

Inder zu teuer - die Billiglohnzone ist West-Mittel-Europa

Habs doch schon im NuS-Thread vermutet, daß die Löhne für einfache Jobs in Deutschland zu niedrig sind und wir zu wenig verdienen. Jetzt berichtet der Financial Times Blog "BeyondBrics", daß Call Center in Grossbritannien für britische Firmen billiger sind als das Anmieten solcher solche Center in Indien.

http://blogs.ft.com/beyond-brics/2011/07/04/indian-call-centres-not-as-cheap-as-the-uk/#axzz1RElVN9rw

Und auch die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes am 1.5.2011 für Osteuropäer hat ja überhaupt keinen Andrang von Osteuropäern bewirkt, denn für deutsche Löhne kommen die nicht hier her. Wenn Spitzenpolitiker der Arbeitgeberpartei FDP (Brüderle) und der SPD (Müntefering) übereinstimmend kräftige Lohnerhöhungen fordern, muß es ja schon schlimm stehen um die deutschen Löhne im Weltmaßstab.

Montag, 27. Juni 2011

Können deutsche Politiker nur noch auf Pump regieren?

Die untenstehende Grafik basiert auf Daten von Eurostat. Danach hat sich der Anteil der Staatsschulden am Bruttosozialprodukt in Spanien von etwa 60% im Jahr 2000 auf unter 40% im Jahr 2007 entwickelt, wohingegen die deutschen Staatsschulden nahezu kontinuierlich gestiegen sind. Warum Merkel und Rösler angesichts gefährlich anwachsender Verschuldung von Steuererleichterungen sprechen und meinen Deutschland habe die Krise der letzten Jahre gut überstanden, verstehe ich nicht.



Der Witz an den Zahlen ist, daß Spanien von den Finanzmärkten als möglicher Pleitekandidat angesehen wird, wohingegen Deutschland als Fluchtpunkt für Anlagegelder gilt.

Montag, 30. Mai 2011

Da schoss das Wasser aus der Wand

Vorher ist ein lustiges Malheur passiert. Die Wasserzuleitung zum WC hat es wegen Wasserdruckschwankungen herausgerissen und es schoss das Wasser mit Hochdruck aus der Wand in das Bad. Zum Glück ist der Haupthahn der Wohnung direkt neben der Wasserzuleitung und die Sache war schnell aufgewischt.

Eigentlich wollte ich eh den Klempner rufen, weil der Spülknopf öfters mal klemmt. Also habb ich gleich mal angeklingelt. Und er kam sofort vorbei, denn er war 2 Stockwerke unter mir. Er war auch Verursacher der Wasserdruckschwankungen, denn er hat den Haupthahn des Gebäudes wohl weiter aufgedreht als sonst. Jetzt werden bei mir Zu- und Ableitungen neu installiert

Dienstag, 17. Mai 2011

Sind Taake Neonazis oder Deutschenhasser?

Genereller Deutschenhass ist ja auch Rassismus. So mit die krasseste Deutschenfeindlichkeit erlebte ich 1977 in Norwegen. Etwa 50% der Leute haben aufgehört mit uns zu reden, als sie erfahren haben, daß wir Deutsche sind. Und die norwegische Death-Metal-Band Taake hat sich das geleistet:

Taake hat nicht nur literweise Bier aufs Publikum gespuckt, sondern ist mit Hakenkreuzen und Hitlergruß aufgetreten. Ein Berliner Professor mit israelischem Paß zeigte mir auch häufig den Hitlergruß, typisches Deutschen-Mobbing eben. Dafür hat Taake vom Veranstalter tüchtig aufs Maul bekommen. Sie mussten die Hakenkreuze entfernen und weiterspielen.

Bei vielen gilt Taake nun als neo-nazistisch und die Antifa hat in Wien ein Konzert von ihnen verhindert. Besser fände ich es, wenn die Antifa mal den Berliner Professor heimsuchen, denn der ist auch sonst ein räudiger Rassist.

Taake hat klargestellt, daß sie niemals nazistisch waren. Der Sänger Hoest meinte sogar, daß er sich selten so bewusst war, kein Nazi zu sein wie in diesem Moment. Logisch: Norweger eben.

Ich bin zur Versöhnlichkeit erzogen worden und werde denen ihre lahmen Faxen nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag nachtragen. Und ich habe diese intelligent gemachte, gigantomanische Mischung aus Krach, Melodiefetzen und Urlauten meiner Musiksammlung hinzugefügt. Es ist ja schon allerhand, was die jungen Leute heute so hören *lach*.

Klick zu Hordalands Doedskvad (Die Totengesänge von Hordaland, Gegend um Bergen) von Taake

Taake gibt sich mit seinem Evil-Design und Hakenkreuz provokativ. Der o.g. Professor wollte mir aber das Prinzip: "Wenn man das Böse tut, lebt man auch ganz gut" ernsthaft schmackhaft machen. Zum Glück bin ich dem Professor nicht auf den Leim gekrochen, denn der und seine Mitstreiter hüpften in den letzten Jahren aus purer Bosheit vom Fettnäpfchen in den Scheißkübel und von dort in die Jauchegrube. Die, die echt evil leben, erwischt es oft ganz saudumm.

Montag, 2. Mai 2011

So richtig wie im Berufsleben ;)

Letzten Donnerstag kurz vor Feierabend trudelte eine Anfrage einer benachbarten Abteilung ein, ob wir mit unserer Software nicht etwas Testen könnten, was an ihren Berechnungen falsch sei. Also gut, ich bin länger geblieben, habe noch ein bischen rumprogrammiert, ein paar Jobs gestartet, bin am Freitag früher gekommen und habe mich wie ein heldenhafter Retter in der Not gefühlt. Als ich nach Mittag meine Ergebnisse per Mail verschickte, kam postwendend die Antwort, daß man den Fehler schon gefunden hat und sich irgendwo um ein paar Prozent vertüddelt hat Smilis.

Mal sehen, was diese Woche so bringt :-).

Dienstag, 5. April 2011

Funktioniert so Demokratie?

Letztes Wochenende haben die Medien ein Trommelfeuer gegen Guido Westerwelle abgefeuert, während er in Japan weilte und nun ist er tatsächlich zurückgetreten. Regelrecht weggemobbt wurde er. Zwar konnte ich Westerwelle nie leiden, denn mir war der viel zu sinnlos laut in seinen Reden. Aber dieser Umgang der Medien mit Politikern macht mich schon stutzig.

Funktioniert Demokratie wirklich so, daß bestimmte Kreise mit Einfluß auf die Medien so lange einem Politiker den Rücktritt nahelegen, bis er dann tatsächlich zurücktritt? In der Satzung der FDP ist so etwas eigentlich nicht vorgesehen, da werden Vorsitzende auf Parteitagen abgewählt oder wiedergewählt.

Ob die FDP gut beraten ist, sich auf diese Art zu erneuern, bezweifle ich. Denn der Erfolg eines Winfried Kretschmann zeigt, daß Parteien dann beim Wähler punkten, wenn sie Demokratiedefizite (Stuttagart 21) glaubwürdig abbauen wollen. Schließlich sind die Grünen mal genau deswegen als basisdemokratische Partei entstanden. Und die Kür des nächsten FDP-Vorsitzenden Rösler durch die Medien war ja nicht mal demokratisch, geschweige denn basisdemokratisch.

Mittwoch, 23. März 2011

Der Freie Wille

Professor Singer vom Frankfurter MPI für Hirnforschung posaunt es ja schon lange durch die Gegend. Und auch der Scientific American gibt keine Ruhe. Was ist der Grund dieses Aufruhrs? Die Hirnforscher haben etwas nicht gefunden, nämlich den "Freien Willen" oder ein Geschehen im Gehirn, das man landläufig "Freier Wille" nennen würde.

Dazu ist Folgendes zu bemerken:
1. Die Physiker haben auch jahrzehntelang die Neutrinomasse nicht nachweisen können. Anstatt das groß herumzuposaunen, forschen sie lieber fleissig weiter. Hirnforscher faseln aber jetzt schon von Konsequenzen ihrer Forschung für den Strafvollzug, weil sie den "Freien Willen" nicht finden.

2. Muß man zunächst einmal knallhart und präzise definieren, was "Freier Wille" ist, wenn man es wissenschaftlich erforschen will. Ein vernünftiges Konzept wäre wohl ein Prozess im Gehirn, der frühere Erfahrungen evaluiert und vor diesem Hintergrund optimale Entscheidungen trifft. Was soll der freie Wille auch sonst sein?

3. Wird als Beweis gegen die Existenz des "Freien Willens" herangezogen, daß unsere Entscheidungen schon vor unserer eigentlichen Aktion unbewusst im Gehirn gefällt wurden. Ja mei, wenn die Entscheidung nach unserer Aktion gefällt würde, wären wir ziemlich dämliche Wesen, nicht wahr. Denken, Drücken (Sprechtaste), Sprechen gilt beim Fernmeldeverkehr der Bundeswehr. Und nicht erst Drücken oder Sprechen vor dem Denken. Das Gehirn scheint genau so vorzugehen. Und was machen die Hirnforscher? Daß das bei Entscheidungen die Motorik betreffend unbewusst geschehen kann, ist ja auch klar. Die, die erst in lange Grübeleien verfallen sind, bevor sie vor dem Säbelzahntiger davonliefen, sind nämlich ausgestorben.

Also echt, etwas mehr Bescheidenheit und Respekt vor jahrhundertelang erprobten gesellschaftlichen Konventionen wie dem Starfvollzug stünde den Hirnforschern gut an.


Quellen:
http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=how-free-is-your-will

http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=free-will-vs-programmed-brain

Montag, 7. März 2011

Wie Kindheitsträume manchmal doch irgendwie wahr werden

Als Kind fuhr ich mal auf einer Fernreise mit meinem Opa im Zug durch Frankfurt. Da las ich "TeleNorma". Mein Opa meinte damals, daß von dort (Telefonbau und Normalzeit) alle Uhren auf Bahnhöfen gesteuert werden. Das sei wichtig wegen der Anschlüsse und für den Abstand der Züge, damit es keinen Unfall gibt. Die würden mit einer Atomuhr ganz präzise den Takt vorgeben, nach dem sich alles bewegt.

Irgendwie stellte ich mir damals so eine "Vereinigung der hohen Priester der Zeit" vor, die in weissen Wissenschaftler-Kitteln um eine Atomuhr herumstanden, nach deren Takt sich alles bewegte. Schnell war der Berufswunsch Lokführer vergessen und mir war klar: Ich will zur Telenorma.

Immer wenn ich durch Frankfurt fuhr und Telenorma las, musste ich an diese Geschichte denken. Jetzt steht das Gebäude nicht mehr beim Hauptbahnhof. Aber ratet mal wo ich derzeit arbeite? Etwa genau da, wo früher die Telenorma-Leuchtschrift stand.

Montag, 21. Februar 2011

War Einstein für zu Guttenberg ein Vorbild?

Über zu Guttenbergs "Zitierschwäche" wird ja allenthalben berichtet. Eine solche "Zitierschwäche" ist aber auch bei Albert Einstein bekannt. So hat er Konzepte des Mathematikers Poincare zur lokalen Zeit und Synchronisation von Uhren in seiner speziellen Relativitätstheorie verwendet, ohne die in bekannten Journalen gedruckt vorliegenden Arbeiten zu zitieren. Das kam natürlich schnell heraus.

Auch bei der allgemeinen Relativititätsteorie bezichtigte der berühmte Göttinger Mathematiker Hilbert Einstein des Plagiates. Der letztgenannte Vorwurf wird heute noch wissenschaftshistorisch kontrovers diskutiert. Bei diesen beiden Fällen betreffs Einstein will ich es mal bewenden lassen. Es gab allerdings noch einige "Zuarbeiter" von Einstein, die sich "nicht zitiert" fühlten.

Natürlich finde ich sowohl Einsteins als auch zu Guttenbergs Verhalten zutiefst verwerflich. Lustig ist nur, daß die Medien 2005 einen skurrilen Hype im Einstein-Jahr ausgerufen haben und einen lieben Einstein-Märchen-Onkel kreierten, wohingegen sie jetzt zu Guttenberg niedermachen. Vielleicht ist zu Guttenberg nur das Kind einer veröffentlichten Moral, die "Zitierschwächen" wie bei Einstein nonchalant übergeht. Weiter kann ich mir vorstellen, daß zu Guttenbergs Sache wieder wie bei Einstein nach dem Motto: Die Kleinen hängt man und die Grossen lässt man laufen ausgeht.

Dienstag, 8. Februar 2011

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche war weg!

Schon sehr lange schaue ich bei der Ankunft in Berlin meist auf die Turmuhr der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz, um zu sehen, ob der Zug pünktlich ist. So auch letztes Wochenende. Und die Kirche war weg. Statt dessen war da wohl ein Appartement-Hochhaus, denn das dahinter stehende Europazentrum sieht anders aus. Aber zu schnell fur der Zug vorbei und zu tief saß der Schock, als daß ich da genau hinschauen konnte.

Auf dem Weg vom Hauptbahnhof nach Hause musste ich am Zoo umsteigen. Durch die schmutzigen Scheiben des Bahnhofes sah ich: die Kirche war weg, nur der moderne Vorbau stand noch. Zwar wusste ich, daß die Kirche zu wenig Geld für die Sanierung hatte, aber daß die gleich abreissen, hätte ich nicht gedacht. Die Bescherung musste ich mir ansehen.

Trotz Gepäck hastete ich zum Breitschied-Platz. Nach einem Viertel des Weges erkannte ich in der Dunkelheit, was los war: Klick! Die Kirche ist so eingerüstet, daß sie wie ein öder Zweckbau aussieht. Das ist wohl eine Maßnahme der Kirche, um für mehr Spenden zu werben *GG*.

Dienstag, 18. Januar 2011

Frischer Knoblauch

Seit einiger Zeit gibt es frischen Knoblauch zu kaufen und ich finde den ganz super. Das ist nicht so eine ewige Knibbelei, bis man den geschält hat, sondern die Zehen flutschen fast von selbst aus der Schale. Geschmacklich ist er wohl etwas schärfer als der Knoblauch mit getrockneter Schale. Da ich den Knoblauch eh immer kleinhacke und mit Salz und einer Gabel durchpüriere, um ihm die Schärfe zu nehmen, macht das aber nichts.

Ansonsten sitze ich mit bösem Grippeschädel krankgeschrieben zu Hause . Um etwas Vernünftiges zu machen ist mir viel zu blöd im Kopf. Nicht einmal zum Filmee gucken habe ich Lust. Letzte Nacht hatte ich echt fieses Fieber. Ins Bett gehe ich jetzt aber nicht, denn sonst kann ich nachts nicht schlafen und wachliegen mit Fieber find ich total ätzend.

Montag, 3. Januar 2011

Asyl für eine Hippie-Handy-Socke

Nun habe ich eine knall-gelbe Hippie-Handy-Socke, die mir die liebe Sewing-Sue überreicht hat. Das arme Ding hat auch Schlimmes durchgemacht. Da Handy-Socken nicht sprechen können, lag ein Schreiben bei, wo die Socke mir ihr Schicksal erzählt hat:

Schau mich nicht so an ...! Ja es gibt schönere Handysocken als mich - dafür bin ich natürlich und nicht maschinengestrickt! [...] Und schwarze Fusseln habe ich auch noch, weil ich neben schwarzer Wolle liegen musste. Die Wolle hat mich dauernd böse angeschaut, weil ich ein Hippie bin und kein Grufti, der so true ist, dass er nicht einmal zugibt einer zu sein. [...]Du siehst es und ich weiss es auch: Ich bin nicht perfekt, aber ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht und magst mich trotzdem :-).

Ja ich mag die Handysocke :D. Bevor ich sie aber mein eigen nennen konnte, musste ich mich noch durch einen Wust von Behördenschreiben arbeiten. Die meinten doch glatt, daß ich als Mathematik-Sympathisant (Anm.: Für manche ist Mathematik wohl geistiger Terrorismus.) und somit Nerven-Strapateur, keine solche Handysocke haben dürfte. Aber zwei Schreiben weiter hat man sie mir doch zugebilligt. Dann musste ich mich noch durch einen Berg köstlicher Sewing-Sue-Riesen-Chocolate-Chips-Kekse essen



bis auf dem Grunde der Keksdose die Hippie-Handysocke war.

Vielen, herzlichen Dank an Sewing-Sue für dieses lustige Geschenk.

P.S.: Ich vergaß es zu erwähnen: Die Handy-Socke hat praktische Features wie eine Innentasche für Memory- und Surfstick.