Mittwoch, 23. März 2011

Der Freie Wille

Professor Singer vom Frankfurter MPI für Hirnforschung posaunt es ja schon lange durch die Gegend. Und auch der Scientific American gibt keine Ruhe. Was ist der Grund dieses Aufruhrs? Die Hirnforscher haben etwas nicht gefunden, nämlich den "Freien Willen" oder ein Geschehen im Gehirn, das man landläufig "Freier Wille" nennen würde.

Dazu ist Folgendes zu bemerken:
1. Die Physiker haben auch jahrzehntelang die Neutrinomasse nicht nachweisen können. Anstatt das groß herumzuposaunen, forschen sie lieber fleissig weiter. Hirnforscher faseln aber jetzt schon von Konsequenzen ihrer Forschung für den Strafvollzug, weil sie den "Freien Willen" nicht finden.

2. Muß man zunächst einmal knallhart und präzise definieren, was "Freier Wille" ist, wenn man es wissenschaftlich erforschen will. Ein vernünftiges Konzept wäre wohl ein Prozess im Gehirn, der frühere Erfahrungen evaluiert und vor diesem Hintergrund optimale Entscheidungen trifft. Was soll der freie Wille auch sonst sein?

3. Wird als Beweis gegen die Existenz des "Freien Willens" herangezogen, daß unsere Entscheidungen schon vor unserer eigentlichen Aktion unbewusst im Gehirn gefällt wurden. Ja mei, wenn die Entscheidung nach unserer Aktion gefällt würde, wären wir ziemlich dämliche Wesen, nicht wahr. Denken, Drücken (Sprechtaste), Sprechen gilt beim Fernmeldeverkehr der Bundeswehr. Und nicht erst Drücken oder Sprechen vor dem Denken. Das Gehirn scheint genau so vorzugehen. Und was machen die Hirnforscher? Daß das bei Entscheidungen die Motorik betreffend unbewusst geschehen kann, ist ja auch klar. Die, die erst in lange Grübeleien verfallen sind, bevor sie vor dem Säbelzahntiger davonliefen, sind nämlich ausgestorben.

Also echt, etwas mehr Bescheidenheit und Respekt vor jahrhundertelang erprobten gesellschaftlichen Konventionen wie dem Starfvollzug stünde den Hirnforschern gut an.


Quellen:
http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=how-free-is-your-will

http://www.scientificamerican.com/article.cfm?id=free-will-vs-programmed-brain

Montag, 7. März 2011

Wie Kindheitsträume manchmal doch irgendwie wahr werden

Als Kind fuhr ich mal auf einer Fernreise mit meinem Opa im Zug durch Frankfurt. Da las ich "TeleNorma". Mein Opa meinte damals, daß von dort (Telefonbau und Normalzeit) alle Uhren auf Bahnhöfen gesteuert werden. Das sei wichtig wegen der Anschlüsse und für den Abstand der Züge, damit es keinen Unfall gibt. Die würden mit einer Atomuhr ganz präzise den Takt vorgeben, nach dem sich alles bewegt.

Irgendwie stellte ich mir damals so eine "Vereinigung der hohen Priester der Zeit" vor, die in weissen Wissenschaftler-Kitteln um eine Atomuhr herumstanden, nach deren Takt sich alles bewegte. Schnell war der Berufswunsch Lokführer vergessen und mir war klar: Ich will zur Telenorma.

Immer wenn ich durch Frankfurt fuhr und Telenorma las, musste ich an diese Geschichte denken. Jetzt steht das Gebäude nicht mehr beim Hauptbahnhof. Aber ratet mal wo ich derzeit arbeite? Etwa genau da, wo früher die Telenorma-Leuchtschrift stand.